Familie ist bunt - schon immer.

Die Vielfalt von Familien muss anerkannt werden, wenn Familienpolitik wirksam sein soll.

Das Thema „Familie“ gehört zur DNA der AWO, wie der Vorstandsvorsitzender des AWO Bundesverbandes, Wolfgang Stadler, es ausgedrückt hat: Familie ist nicht irgendeines unter vielen Themen. Familie ist eines der Themen, das die Gründung der AWO mit bewirkte.

Denn Marie Juchacz hatte selbst das Elend armer Familien kennengelernt. Sie hatte selbst erlebt, wie viel Kraft in Not und Krieg aus Familie entstehen kann, um einander zu helfen. Für sie war klar, dass Unterstützung heißen muss, diese Kraft zu stärken und die Rahmenbedingungen zu schaffen, die Familien und ihren Kindern ein gutes Leben ermöglichen.

Dabei gibt es nicht „DIE“ Familie. Familien bilden schon immer die gesellschaftliche Vielfalt ab, Familien sind schon immer „bunt“. Ein Beispiel dafür ist das Leben von Marie Juchacz selbst: Nachdem ihr Mann ihr gegenüber gewalttätig geworden war, zog sie mit ihrer Schwester und deren Familie zusammen. In der Berliner Wohnung lebten die Erwachsenen, die durch Verwandschaft, Ehe oder Freundschaft verbunden waren, zusammen und kümmerten sich gemeinsam um die Kinder. Eine frühe Patchworkfamilie!

Um mit einer wirksamen Familienpolitik die Teilhabe aller Familien am gesellschaftlichen Leben zu erreichen, ist die Anerkennung der Vielfalt der Lebenswelten heutiger Familien Voraussetzung. Denn es gibt nicht die Familie – vielmehr bildet sich auch im Hinblick auf „Familie“ die gesellschaftliche Vielfalt an unterschiedlichen Formen familialen Zusammenlebens, Kulturen, Lebenskonzepten, Weltanschauungen und Religionen ab – und aus Sicht der AWO vollkommen gleichwertig.

Ein umfassendes Familienverständnis ist deshalb schon lange Teil des AWO-Selbstverständnisses. Familie - das sind all jene (generationsübergreifenden) Ge­meinschaften, in denen Menschen dauerhaft füreinander Verantwortung überneh­men, Sorge tragen und Zuwendung schenken. In ihrer Mehrzahl sind Familien Lebensgemeinschaften von Erwachsenen und Kin­dern, in denen eine Vielzahl wichtiger Bildungs-, Erziehungs- und Fürsorgeleistungen erbracht werden.

Doch bwohl die gesamte Gesellschaft von den Leistungen der Familien profitiert, werden Risiken weitgehend individualisiert. Überfällig ist eine tatsächliche Akzeptanz und Wertschätzung gegenüber den Leistungen, die in Familien erbracht werden wie z.B. die Bewältigung umfassender Erziehungs-, Bildungs-, Sozialisations- und Fürsorgeaufgaben.

Aufgabe von Politik und Verbänden ist es, die tatsächlichen Bedarfe und Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern in den Mittelpunkt des Handelns zu stellen, um gemeinsam mit den Familien soziale Nahräume zu kinder- und familienfreundlichen Lebensräumen zu gestalten und ausreichend Raum für Kindheit, Perspektiven und ein Aufwachsen im Wohlergehen für alle Kinder zu schaffen!

Mehr zum Thema: Das Zukunftsforum Familie

Das Zukunftsforum Familie e.V. (ZFF) wurde 2002 auf Initiative der AWO als familienpolitischer Fachverband gegründet. Im Auftrag seiner Mitglieder setzt es sich seitdem dafür ein, dass sich Familienpolitik an solidarischen und demokratischen Zielen orientiert sowie allen Generationen, Bevölkerungsgruppen und Lebensformen gerecht wird.

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