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02.11.2015 | Artikel

Cannabis vom Staat

Von: Kerstin Guderley

 

Der Anbau und Handel von Cannabis für Schmerzpatienten soll zukünftig von einer staatlichen Stelle gelenkt werden. Dafür sprechen sich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) aus.
Das Bundesgesundheitsministerium schlägt in einem Referentenentwurf das Modell einer „Cannabisagentur“ vor: „Die Cannabisagentur schreibt den voraussichtlichen Bedarf an Medizinalhanf nach den Vorgaben des Vergaberechts aus, vergibt in wettbewerblichen Verfahren Aufträge über die Belieferung mit Medizinalhanf an Anbauer und schließt mit diesen zivilrechtliche Liefer- beziehungsweise Dienstleistungsverträge“, heißt es in dem Entwurf. „Die Cannabisagentur verkauft den Medizinalhanf anschließend insbesondere an Hersteller von Cannabisarzneimitteln, Großhändler und Apotheken.“ Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) soll die Gesamtkoordination übernehmen und auch den Preis, den Krankenkassen für das an Patienten abgegebene Präparat zahlen müssen, festlegen.
Der bisherige Bedarf an Hanf für Schmerzpatienten wurde über Importe aus den Niederlanden gedeckt, führte aber bereits zu Lieferengpässen, so dass zukünftig eine staatlich kontrollierte Produktion in Deutschland aufgebaut werden soll.
Der Referentenentwurf befindet sich derzeit in der Ressortabstimmung.

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