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06.04.2016 | Pressemitteilung

Weltgesundheitstag – Menschen mit niedrigem Sozialstatus besonders gefährdet

Von: Mona Finder

 

Mit dem jährlich stattfindenden Weltgesundheitstag am 7. April stellt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in diesem Jahr das Thema Diabetes in den Fokus. Die Zahl der Diabetes-Erkrankten steigt weltweit rasant. „Besonders besorgniserregend ist neben der immer weiter steigenden Zahl von Fällen, die Tatsache, dass Menschen mit niedrigem Sozialstatus ein viel höheres Erkrankungsrisiko haben. Hier brauchen wir mehr Aufklärung für die Bevölkerung zu Entstehungsbedingungen und Prävention, denn die meisten Diabetes-Erkrankungen können vermieden werden“, erklärt AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker. So kann eine gesunde Lebensweise Diabetes verzögern oder sogar verhindern.
Hauptursachen für den häufig auftretenden so genannten Typ 2-Diabetes sind Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Übergewicht. Deshalb ist es überaus wichtig, über vorbeugende und gesundheitsfördernde Maßnahmen aufzuklären, um das Erkrankungsrisiko zu senken. „Die Menschen müssen in ihrem Gesundheitsbewusstsein und Gesundheitsverhalten gestärkt werden und Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Zudem sollten beispielsweise Kitas und Schulen mehr Wert auf gute Ernährung und ausreichend Bewegung legen“, betont Döcker. Als Mindestanforderung müssen hier die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gelten. Besonders Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Familien könnten so - unabhängig ihres Geldbeutels - direkt in ihren Lebenswelten erreicht und sensibilisiert werden.
Grundsätzlich sollten die Potenziale für den Schutz vor Krankheiten und die Förderung von Gesundheit in jeder Lebensphase ausgeschöpft werden. „Das im letzten Jahr in Kraft getretene Präventionsgesetz ist hier ein erster Schritt: Nun gilt es jedoch, die gesetzlichen Bestimmungen umzusetzen und besonders darauf zu schauen, ob die Menschen auch wirklich – und hier besonders die am meisten Bedürftigen – von präventiven und gesundheitsfördernden Angeboten profitieren“, merkt Döcker an.
In der Bundesrepublik ist Diabetes zur Volkskrankheit ersten Ranges geworden. Etwa sieben Millionen Menschen sind betroffen – darunter sind geschätzte zwei Millionen Menschen, die noch nichts von ihrer Erkrankung wissen. Neben der Krankheitsvermeidung müssen besonders auch die diagnostische Früherkennung und die Versorgung im Hinblick auf Komplikationen verbessert werden. Sonst wird sich seriösen Schätzungen zufolge die Zahl der Erkrankungen in den nächsten 20 Jahren vermutlich verdoppeln. Folgen des Diabetes können Herzinfarkte, Schlaganfälle, Nierenschädigungen und Sehstörungen sein. Weltweit sterben pro Jahr etwa fünf Millionen Menschen an den Folgen von Diabetes. Die WHO rechnet damit, dass Diabetes bereits im Jahr 2030 die siebthäufigste Todesursache weltweit sein wird.

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