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29.05.2020 | Pressemitteilung

Schluss mit den Ausreden

Breites Bündnis unter Federführung der Nationalen Armutskonferenz (nak) fordert der Bekämpfung von Kinder- und Jugendarmut eine viel größere Aufmerksamkeit zu widmen.

Anlässlich des Internationalen Kindertages fordert ein breites Bündnis unter Federführung der Nationalen Armutskonferenz (nak) Bund, Länder und Kommunen auf, der Bekämpfung der Armut von Kindern und Jugendlichen in Deutschland die Aufmerksamkeit zu geben, die sie verdient. Dazu appelliert das Bündnis an die politisch Verantwortlichen, konkrete Konzepte mit Umsetzungsschritten vorzulegen, die allen Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen ermöglichen. Denn jedes fünfte Kind und jede*r fünfte Jugendliche wächst in einem Haushalt auf, in dem Mangel zum Alltag gehört: Mangel an Geld sowie an sozialen, kulturellen und gesundheitlichen Chancen. Die Arbeiterwohlfahrt gehört zu den 59 Unterzeichner*innen der Erklärung.

Gerwin Stöcken, Sprecher der Nationalen Armutskonferenz und Präsidiumsmitglied der AWO, erklärt dazu: „Armut grenzt aus und macht krank. Armut schränkt Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung ein und gibt ihnen damit nicht die Chance, auf ein Aufwachsen in Wohlergehen. Die unterzeichnenden Verbände, Organisationen und Gewerkschaften sind sich einig, dass alles getan werden muss, damit alle Kinder gesellschaftliche Teilhabe erfahren können und ein gutes Aufwachsen gesichert ist. Dazu gehören der Ausbau der sozialen Sicherungssysteme, aktuell auch durch krisenbedingte Aufschläge und vereinfachten Zugang zu Leistungen, die Sicherstellung sozialer Infrastruktur sowie die intensive Begleitung von Kindern und Jugendlichen zurück in ihren Kita- und Schulalltag!“

Wolfgang Stadler, Vorstandsvorsitzender des AWO Bundesverbandes ergänzt: „Die Prävention und Überwindung von Armut in Kindheit, Jugend und Jungem Erwachsenenalter ist ein zentrales Anliegen der Arbeiterwohlfahrt. Daher fordern wir die Politik auf, eine wirksame und nachhaltige Gesamtstrategie gegen Kinderarmut vorzulegen. Dass auf Initiative der Nationalen Armutskonferenz so viele Organisationen den Aufruf unterstützen, ist ein starkes Signal im Kampf gegen Kinderarmut.“

Weiter Wolfgang Stadler: „Wir konnten in unserer jüngst veröffentlichten AWO-ISS-Langzeitstudie zeigen, dass Kinderarmut ein wirkmächtiger Risikofaktor für die kindliche Entwicklung ist. Damit Kinderarmut kein lebenslanges Schicksal wird, brauchen wir unter anderem eine Kindergrundsicherung, mehr Bildungsgerechtigkeit und eine Stärkung der kommunalen sozialen Infrastruktur. Gerade in der gegenwärtigen Situation müssen die Kommunen finanziell handlungsfähig bleiben. Wir dürfen die Familien und ihre Kinder nicht vergessen!“

Die gemeinsame Erklärung des Ratschlags Kinderarmut zum Internationalen Kindertag 2020 „Ein gutes Aufwachsen von allen Kindern und Jugendlichen muss in unserer Gesellschaft Priorität haben!“

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