Konferenzen & Veranstaltungen

Digitalisierung und Medialisierung in der Kinder- und Jugendhilfe

Von: Mona Finder

 

Am gestrigen 09. November veranstaltete der AWO Bundesverband eine Fachtagung, die die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in ihren Fokus stellte. Rund 70 Teilnehmende fanden sich zusammen, um über Digitalisierung und Medialisierung in der Kinder und Jugendhilfe zu diskutieren.

Die Veranstaltung diente dazu, erste Grundpositionen der AWO zu der Thematik vorzustellen, mit fachlichen Vorträgen, sowohl im Plenum als auch in den Workshops, einzelne Themenfelder und Aspekte zu vertiefen, sowie Konsequenzen und Handlungsmöglichkeiten in den jeweiligen Arbeitsfeldern gemeinsam zu erörtern.

Für die heranwachsende Generation ist eine Welt ohne digitale Medien gar nicht mehr vorstellbar. Eltern, Schulen, pädagogische Einrichtungen und Dienste und deren Fachkräfte stehen vor der Herausforderung, die virtuelle (Lebens)Welt in die Familie, in die Institutionen, in die pädagogische Arbeit zu integrieren. Das erfordert eine eigene Haltung zum Umgang mit den sich ständig verändernden Möglichkeiten, Wissen über altersbezogene Chancen und Risiken sowie Kompetenzen hinsichtlich einer altersgemäßen Nutzung.

Nach dem Christiane Reckmann als Vorsitzendes des AWO Fachausschusses Kinder, Jugend, Frauen, Familie, Bildung die Teilnehmenden begrüßt hatte, betonte der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler in seiner Rede, dass die AWO ein klares Interesse daran habe, dass sich ihr großes Tätigkeitsfeld Kinder- und Jugendhilfe intensiv mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzt. Ziel ist, dass in den pädagogischen Einrichtungen die Fachkräfte informiert sind über den sinnvollen Einsatz digitaler Medien sowie deren Risiken. Dies bedürfe einer intensiven Begleitung der Fachkräfte durch die Träger der pädagogischen Einrichtungen.

Großes Interesse weckte auch der Einführungsvortrag von Dr. Prof. Dr. Nadia Kutscher, der einen Einblick in die derzeit stattfindenden und zukünftigen Entwicklungen vermittelte. Deutlich wurde, mit welchen Fragen und Herausforderungen die Kinder- und Jugendhilfe konfrontiert ist, aber auch jede*r Einzelne als Privatperson, im Hinblick auf die der digitalen Durchdringung des Alltags innewohnenden Chancen aber auch Risiken. Ihrer Überzeugung nach sollten digitale Medien, aber auch entsprechende Hardware zur Grundausstattung der Kinder- und Jugendhilfe gehören. Den Trägern riet sie, den Umgang mit den digitalen Entwicklungen einzubinden in die „normale“ professionelle Logik. Die Schnelllebigkeit erzeuge ständige Reflexions- und Gestaltungsbedarfe.

Im Anschluss konnten die Teilnehmenden in Workshops ihr Wissen vertiefen und diskutieren. Deutlich wurde, dass bei der AWO einerseits die Arbeit mit digitale Technik und der Umgang mit sozialen Medien vielfach selbstverständlich ist, aber gleichzeitig viel Wissensdefizite und Handlungsunsicherheiten existieren. Sich den daraus resultierenden Erfordernissen nach Qualifizierung zu widmen wird eine der wichtigsten Aufgaben der AWO-Träger in Zukunft sein.

Die Ergebnisse und Aufträge der gestrigen Veranstaltung werden nun auf der Fachebene weiter beraten werden.

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