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30.01.2015 | Pressemitteilung

AWO begrüßt Frauenquote und fordert deren Ausweitung

Von: Mona Finder

 

„Wir brauchen eine gesetzlich verankerte Frauenquote, damit wir endlich die offensichtliche Männerquote aufbrechen können“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. Er ergänzt: „Die Einführung einer Frauenquote ist ein Meilenstein in der bundesdeutschen Gleichstellungspolitik“. Die AWO begrüßt daher das heute im Bundestag zur Abstimmung stehende Gesetz der Bundesfamilienministerin, sieht es jedoch nur als einen ersten Schritt an. „40 Prozent aller Führungskräfte sollten weiblich sein. Dazu muss die Quote auf die gesamte Wirtschaft ausgeweitet werden, da von der geplanten Regelung viel zu wenige Frauen profitieren“, betont Stadler.
So müsse das Gesetz zügig auf mittelgroße Unternehmen ausgeweitet werden, denn eigene Zielvorgaben und auch die Verpflichtung ab 2017 öffentlich darüber zu berichten, reiche nicht aus. Zudem kritisiert die AWO, dass sich die bisher geplante Regelung nur auf Vorstände und Aufsichtsräte beziehe. „Die Unternehmen müssen zu einer grundsätzlichen Förderung von Frauen verpflichtet werden“, ist Stadler überzeugt. Auch wenn sich in den letzten Jahren die Situation von Frauen etwas verbessert hätte, zeigen alle erhobenen Zahlen der letzten Jahre, dass eine Quote benötigt würde. „Nur wenn es ein Gesetz gibt, deren Nichteinhaltung sanktioniert wird, werden sich die Firmen bemühen, mehr Frauen zu fördern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht mehr als reines Privatproblem der Beschäftigten abtun“, ist sich Stadler sicher.
Die Vergangenheit habe gezeigt, dass freiwillige Selbstverpflichtungen wenig bringen. So ging bereits im Jahr 2001 die Wirtschaft eine Selbstverpflichtung ein, in der sich die Unternehmen verpflichteten, eine „aktive Gleichstellungspolitik zu betreiben". Dass die Aufsichtsräte der 200 größten Unternehmen im Jahr 2013 nur zu 15 Prozent aus Frauen bestanden, zeige die Notwendigkeit der Quote. „Seit 1919 steht die Gleichberechtigung in einer deutschen Verfassung. Es ist gesellschaftspolitisch nicht zu erklären, warum gut qualifizierte Frauen nicht in viel größerem Maße in Führungspositionen vertreten sind“, betont Stadler abschließend.

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