Eingebunden in familiäre Pflege- ungefähr 230.000 Jugendliche versorgen Angehörige

Von: Gudula Wolf

 

Minderjährige Jugendliche übernehmen immer mehr Aufgaben in der Versorgung und Betreuung Ihrer Angehörigen. Zwei Drittel der rund 1,9 Millionen pflegebedürftigen  Menschen, die deutschlandweit in Ihrer Häuslichkeit leben, werden durch pflegende Angehörige versorgt. Eine repräsentative Befragung des ZQP von 12- bis 17- jährigen besagt, dass diese Gruppe eine ständige Unterstützung bei Pflegeaufgaben in der Familie ist. Ungefähr 230.000 Jugendliche sind in den Versorgungsprozess ihrer Angehörigen eingebunden.
Die Untersuchung des ZQP besagt, dass pflegende Jugendliche einen großen Anteil an Hilfestellung leisten. Die überwiegende Mehrheit von ihnen (90 %) hilft ihren Angehörigen mehrmals in der Woche, ein Drittel (33 %) meist täglich. Die Aufgaben sind sehr unterschiedlich, von der Unterstützung bei Einkäufen (58%) bis hin zur Hilfestellung bei der Nahrungsaufnahme(27%) oder Körperpflege (7%).
Die Unterstützungsmaßnahmen werden von den Jugendlichen in der Befragung unterschiedlich belastend empfunden. 49% fühlen sich nicht beeinträchtigt, 51 % hingegen durchaus belastet. Als unmittelbares Unterstützungsangebot würden gerne, jeweils ein Drittel der jugendlichen Befragten, die Hilfe eines Pflegedienstes (34%) oder einer Beratungsstelle( 36%) in Anspruch nehmen. An ein Sorgentelefon würden sich 24% der Jugendlichen wenden. 
Fast alle Befragten (93%) fanden es gut Hilfestellungen zu geben. Ein Großteil der Befragten (73%) gab an, dass der Zusammenhalt der Familie durch die Angehörigenpflege gestärkt wird.

Anfang 2017 wird das ZQP einen umfassenden Report zum Thema pflegende Kinder und Jugendliche herausgeben.
Mehr zur aktuellen ZQP-Analyse auf www.zqp.de.

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