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18.12.2015 | Pressemitteilung

Internationaler Tag der Migranten

Von: Jennifer Rotter

 

Am heutigen Internationalen Tag der Migranten sind vor dem Hintergrund verstärkter Wanderungsbewegungen zwingend die Rechte von Migranten hervorzuheben.
„Die aktuellen Zahlen zeigen, dass allein im Jahr 2014 rund 60 Millionen Menschen auf der Welt ihre Heimat verlassen mussten. Ihnen überall Schutz vor Diskriminierung, Rassismus und Verletzung ihrer Menschenrechte zu bieten, ist der Anspruch, dem sich alle Staaten stellen müssen“, betont AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker. „Auch die Bundesrepublik muss fortwährend prüfen, ob sie auf allen Ebenen die Rechte der Migranten beachtet und es allen ermöglicht, auch Gebrauch von ihren Rechten zu machen.“
Im Jahr 2000 haben die Vereinten Nationen den Internationalen Tag der Migranten erstmals ausgerufen, zehn Jahre, nachdem das „Internationale Übereinkommen zum Schutz der Rechte aller Wanderarbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen“ im Jahr 1990 verabschiedet wurde. Diese Konvention bleibt deshalb so entscheidend, weil sie bestehende menschenrechtliche Gewährleistungen aus den allgemeinen Menschenrechtsverträgen für die Gruppe der Migrantinnen und Migranten betont.
„Bedauerlicherweise ist es heute notwendiger denn je, die Offenheit gegenüber Vielfalt und die Rechte der Migranten zu unterstreichen. Gerade Menschen nach der Flucht sind darauf angewiesen, dass sie schnell von ihren Rechten Gebrauch machen können. Genauso müssen sie vor Ausbeutung und Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt geschützt werden“, sagt Döcker.
Der weitaus größte Teil der Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, sind Binnenvertriebene. Menschen, die der Gewalt und Verfolgung ausweichen, ohne die Grenzen des Staates zu überschreiten. Darüber hinaus bleiben geflüchtete Menschen mehrheitlich in der Nähe der Konfliktregion. Das lässt sich eindeutig am Beispiel von Syrien zeigen: Von den rund vier Millionen geflüchteten Syrerinnen und Syrern wurde die große Mehrheit in den Nachbarländern aufgenommen (Türkei 1,6 Mio.; Jordanien 700.000; Irak 220.000; Libanon 1,2 Mio.). Dieses Muster gilt weltweit und ist eindeutig nachweisbar. Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen werden 86 Prozent aller geflüchteten Menschen in den Ländern des globalen Südens aufgenommen.
Die Bundesrepublik ist aufgefordert, sich in der Weltgemeinschaft dafür einzusetzen, dass die Menschenrechte von allen Menschen auf der Flucht geschützt werden. Doch der Blick muss sich auch nach innen richten: Diskriminierung, Rassismus und Rechtsextremismus müssen bundesweit bekämpft werden. Darüber hinaus ist Vielfalt zu fördern und ihr Wert in den Köpfen zu verankern. Die Menschen müssen den Gewinn einer offenen, vielfältigen Gesellschaft erkennen können. „Die Einrichtungen und Dienste der AWO begleiten und unterstützen das Ankommen der Geflüchteten in der Bundesrepublik. Wir stehen für eine gelebte Willkommenskultur“, erklärt Döcker abschließend.

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